Stadtteilinfo der Organisierten Autonomie zum 1. Mai

Wir dokumentieren in das Stadtteilinfo der Organisierten Autonomie:

1. Mai – zusammen die kapitalistische Ruine zum Einsturz bringen – für die soziale Revolution

Auch in diesem Jahr werden am 1. Mai Hunderttausende von Menschen auf die Straße gehen um für eine andere Welt – jenseits der kapitalistischen Ausbeutung und Unterdrückung – zu kämpfen. Und Gründe, das zu tun, gibt es genug. Uns, den Menschen der lohnabhängigen Klasse, wird von Tag zu Tag mehr abverlangt: wir sollen mehr und in zunehmend unsicheren Jobs arbeiten, sollen miserable Bedingungen hinnehmen, müssen uns beim Amt schikanieren lassen, um ein bisschen Geld zum Leben zu haben, wenn gerade nicht alle aus dem Heer der ArbeiterInnen gebraucht werden. Gleichzeitig zahlen wir für alles, was wir im alltäglichen Leben brauchen, mehr. Der Strompreis steigt, die Lebensmittel werden teurer, die öffentlichen Verkehrsmittel schließen mittlerweile alle mit schmalem Geldbeutel aus und zu allem Übel wird aus der Notwendigkeit zu Wohnen Profit geschlagen wie selten zuvor.

Gerade hier in Gostenhof erfahren viele am eigenen Leib, was SoziologInnen gerne mit dem Wort „Gentrifizierung“ beschreiben: sie werden aus unserem Viertel, in dem sie seit Jahrzehnten leben, verdrängt. Sie werden Opfer von Umstrukturierung und hohen Mieten. Sanierungsbedürftige Häuser werden billig aufgekauft. Anschließend werden sie entsprechend aufgehübscht und teuer weitervermietet oder verkauft.

Kein Geschäft mit unserem Viertel! Gostenhof für alle!

Das hippe KünstlerInnenviertel mit dem alternativem Flair hat mit GOHO einen Namen bekommen und für den zahlen wir mit – ob wir wollen oder nicht. Wir zahlen mit Geld und mit dem Verlust dessen, was dieses Viertel ausmacht: verschiedenste Menschen, die außer dem Viertel oft nichts gemeinsam haben, kommen zusammen, leben gut miteinander oder auch mal nebeneinander. Es bilden sich Netzwerke, Freundschaften und Nachbarschaften, die nun zerrissen werden. Während Gostenhof als ach so bunter Multikulti – Stadtteil beworben wird, müssen viele MigrantInnen wegziehen, weil sie sich die erhöhten Mieten nicht leisten können.

Doch im kapitalistischen Wirtschaftssystem geht es nicht um uns und unsere Bedürfnisse. Wir werden als potentielle Einnahmequelle gesehen, die nur insofern interessant ist, wie sie den Profit von Immobilienfirmen und anderen Profiteuren steigern kann. Die Bedürfnisse der Mehrheit der Menschen nach gutem Wohnraum und allgemein nach einem guten und sicheren Leben ohne Existenzängste ist somit nicht das, wonach das kapitalistische Wirtschaften ausgerichtet ist. Es orientiert sich in Gänze am Profit, über den einige Wenige am Schluss verfügen. Wir bauen Häuser, in denen wir für das Wohnen zahlen müssen. Wir produzieren Güter und Dienstleistungen, für deren Gebrauch wir wiederum zahlen müssen. Das ergibt auch wirklich nur in der Logik derer einen Sinn, die an diesem Unfug verdienen.

Kapitalismus? – Nein danke!

Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir eine Gesellschaft aufbauen können, in der wir für unsere Bedürfnisse gemeinsam produzieren und für nichts und niemand anderes! Wir müssen diskutieren, wie es aussehen kann, wenn wir uns – statt isoliert und vereinzelt zu leben – zusammenschließen und Leben, Wohnen, Kinder erziehen, für die zu sorgen, die das alleine nicht mehr können, das alles gemeinsam machen. Ersetzen wir Eigenverantwortung, Vereinzelung und Spaltung durch Kollektivität und Solidarität untereinander! Klar ist, das geht nicht im bestehenden kapitalistischen System und passiert nicht von heute auf morgen, aber wenn wir beginnen aufzustehen, uns zu wehren und uns zusammenzuschließen, ist ein erster Schritt getan. Wenn wir am 1. Mai alle zusammen auf die Straße gehen und all dem, was uns hier und heute von einem Leben ohne Ausbeutung und Unterdrückung trennt, den Kampf ansagen, tragen wir die Tradition derer weiter, die diesen Kampf um eine bessere Welt bereits vor über Hundert Jahren begonnen hatten. Es wurde bis heute einiges erreicht, aber es bleibt noch viel zu tun:

Heraus zum revolutionären 1. Mai!
Für die soziale Revolution!

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