Einige AktivistInnen der Initiative Mietenswahnsinn stoppen und der Organisierten Autonomie begleiteten am Mittwoch den 16.01. eine Veranstaltung der Nürnberger Nachrichten vor dem Rio Kino Gostenhof. Mit Flyern, Plakaten und einem Transparent wurden BesucherInnen und PassantInnen darüber aufgeklärt, dass die Nürnberger Nachrichten mit der Ende November gestarteten Vermarktungskampagne für den Stadtteil Gostenhof, InvestorInneninteressen gegen die Mehrzahl der ViertelbewohnerInnen befördert. Der Flyer (hier der Text) wurde mit großem Interesse angenommen und zahlreiche Gespräche und Diskussionen entstanden, wobei es nahezu ausschließlich Zuspruch für die Aktion und Positionen der AktivistInnen gab. In Folge sahen sich auch einige der Initiatoren der Kampagne gezwungen das Gespräch zu suchen und ihre Mitverantwortung für die Verdrängung von Menschen versuchten von sich zu weisen. Auffallend war hierbei, dass es ihnen selbstverständlich war, von Gentrifizierung zu sprechen und diese anzuerkennen – einem Prozess den sie in ihrer Berichterstattung der Nürnberger Nachrichten meiden zu benennen bis hin offen leugnen.
Die Kampagne stellt hierbei nur einen weiteren Schritt bei der Vermarktung des Stadtteils und Nürnbergs innerhalb Standortkonkurrenz der Städte um zahlungskräftige EinwohnerInnen dar. In Folge solcher Bestrebungen werden unsere Mieten noch weiter steigen, öffentlicher Raum durch Vertreibung der NutzerInnen „befriedet“, so wie im allgemeinen Verdrängunsprozesse verstärkt werden. Es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Unternehmen oder die Stadt Nürnberg selbst derlei Marketingkampagnen, vorallem auch vor der anstehenden Kulturhauptstadt Bewerbung, gegen unsere Interessen als MieterInnen in Stellung bringen wenn wir uns nicht dagegen wehren. Werdet aktive MieterInnen. Keine Entscheidungen über unsere Köpfe hinweg.