Am Samstag, den 14. April 2018, fand zwischen 10:30 und 18:00 Uhr im Nachbarschaftshaus Gostenhof der Infotag zum Thema „Wohnungspolitik“ statt, organisiert hatte das Ganze die AG Wohnen des Sozialforum Nürnbergs.
Begonnen hatte der Tag mit dem Referaten von Caren Lay. Sie thematisierte steigende Mieten, stagnierende Löhne und die damit einhergehende Umverteilung von Unten nach Oben.
Im Anschluss sprach ein Aktivist aus Nürnberg-Gostenhof über die steigenden Mieten in Nürnberg, speziell in Gostenhof sowie die Stadtteilarbeit der organisierten autonomie, die über Basisarbeit im Viertel eine kollektive von unten organisierte Gegenmacht gegen steigende Mieten, Ausverkauf und Verdrängung, gegen Immobilienkapital und Stadtpolitik erzeugen soll.
Als Abschluss sprach Andrej Holm über leistbare Mieten (30% des Einkommens inklusive Nebenkosten), die dafür Notwendigen Eingriffe in den Immobilienmarkt und Rekommunalisierung als ersten Schritt in Richtung vergesellschafteten Wohnraum.
Es folgte eine Filmvorführung – „Sieben Tage mit der PAH – Sí se puede! Siete Días en PAH Barcelona“ – und eine AG-Phase. Dort kamen wohnungspolitisch Interessierte zusammen, diskutierten und tauschten sich darüber aus wie man Wohnraum dem Marktmechanismus entziehen kann, wie Strategien für eine solidarische Wohnungspolitik aussehen könnten und was man bei akuten Mietproblemen mit Mietrecht und Gegenwehr erreichen kann.
Im Abschlussplenum wurde die Initiative der organisierten autonomie und der Initiative Mietenwahnsinn stoppen zur einer Demo am 14.Juli in Nürnberg unter dem Motto “Auf die Straße gegen Sozialraub und Mietenwahnsinn! Mieten runter – Einkommen rauf! Kapitalismus abschaffen!” unterstützt und eine Erklärung verfasst.
“Die Demo soll im Sommer 2018 zusammen bringen was zusammen gehört. Was bringt es uns wenn unsere Löhne geringfüging steigen aber unsere Mieten explodieren? Die Mieten sind alleine in den letzten 5 Jahren in Nürnberg um 25% gestiegen. Wer kann das schon über seinen Lohn sagen? In Nürnberg hat sich die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren halbiert, zeitgleich stieg der Anteil derer, die von Armut bedroht sind, auf 23,3 Prozent. Es entstehen immer mehr prekärere Jobs und Zeit- und Leiharbeit nehmen zu. Das ist nichts anderes als eine Umverteilung von unten nach oben. Wir müssen immer mehr für Reproduktion unser Leben ausgeben, während die Gewinne der Banken und Konzere sich durch höhere Renditen, steigende Mieten, schlecht bezahlte und unsichere Jobs vermehren. Dagegen wollen wir mit euch auf die Straße gehen und für Vergesellschaftung und Selbstverwaltung an Wohnraum und im Betrieb!” demonstrieren sagt Sabine Züge, Pressesprecherin der organisierten autonomie.