MieterInnen wehren sich gegen Vonovia
Die BewohnerInnen der Spenglerstr. 13 luden am vergangenem Samstag (16.09.) ihre Nachbarschaft zu einem Grill-und Hoffest ein. Anlass war die Kündigung der Gärten der MieterInnen. Seit der Fusion der Immobilienfirmen Deutsche Annington und GAGFAH ist die vonovia – größte Immmobilienfirma Europas – ihre Vermieterin. Das DAX Unternehmen forderte zum Datum der Feier die Räumung der Gärten. Die MieterInnen verweigern sich dem aber.
Die Nachbarschaft aus den 9 Wohneinheiten kritisiert einerseits, dass eine der wenigen grünen Flecken im Stadtteil Gostenhof verschwindet und damit ihr Erholungs-, Urlaubs- und Rückzugsort, der Spielplatz der Kinder und die Anbauflächen für Gemüse und Obst. Anderseits verweisen sie auf die angespannte Wohnungssituation in Gostenhof und Nürnberg. Der Wohnraum wird teuer und gebaut wird nur im Hochpreissegment. Die Vonovia hüllt sich bis jetzt in Schweigen darüber, was dort gebaut werden soll. Eine Baugenehmigung oder ein entsprechendes Verfahren liegen bis jetzt nicht vor. Wer sich die vonovia anschaut, dem wird klar, dass der günstige Wohnraum der dringend benötigt wird, hier nicht entstehen wird, sondern entweder hochpreisiger Wohnungsbau oder Bodenspekulation betrieben werden wird. Die MieterInnen verweisen auch auf die Auswirkungen die dies für die umliegenden Häuser und MieterInnen haben wird – Höhere Mieten und Verdrängung. Folgerichtig hieß es in der Einladung an die Nachbarschaft: „Oder es entsteht ein weiterer hochpreisiger Bau in Gostenhof, der zu steigenden Mieten in der direkten Umgebung führen wird und damit auch zur Verdrängung von weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern.“ Und weiter: „Wir sehen also nicht nur unsere Lebensqualität, die uns unsere Gärten bieten, in Gefahr, sondern wir fürchten langfristig um unseren Wohnraum – und den unserer Nachbarschaft“.
Deswegen wurde für das Grill- und Hoffest die Nachbarschaft eingeladen. Es gab ein paar Worte der MieterInnen zur Eröffnung, in denen nochmal der Sachverhalt dargelegt und die Kritik geäußert wurde. Im weiteren Verlauf wurde noch eine Solidaritätserklärung der Initiative Mietenwahnsinn stoppen gehalten. Die Initiative erklärt sich solidarisch mit der widerständigen Nachbarschaft, die sich gegen Ausverkauf und Verdrängung, gegen Mietenwahnsinn und Gentrifizierung stellt.
Neben Reden und Musik, boten die BewohnerInnen den interessierten und solidarischen Gästen ein Buffet, das von Pulled-Pork-Burger, Köfte, Würstel und Fleischspiese bis hin zu jeder Menge Kuchen, Salate und Vorspeisen alles zu bieten hatte. Ein kleiner Infotisch am Hofeingang informierte vorbeikommenden Menschen und lud sie zum Fest ein. Ein Kinderschminktisch rundete das Programm ab.
Die Stimmung war gut und kämpferisch. Es wurde sich ausgetauscht und BesucherInnen, Mietvereine und Presse informiert. Alle Mietparteien kamen noch am Abend zusammen und planten schon die nächsten Schritte für ihr weiteres Vorgehen.
Auch für die Initiative Mietenwahnsinn stoppen und die organisierte autonomie ist klar: Spenglerhof bleibt – Nein zu Verdrängung und Ausverkauf!
Wir werden euch auf dem Laufenden halten und sind weiterhin solidarisch mit dem Kampf der Nachbarschaft aus der Spenglerstraße!
Gegen Vonovia und die kapitalistische Wohnungspolitik!
Gemeinsam gegen Aufwertung, Ausverkauf und Verdrängung!
Unsere Häuser – unsere Parks!
Hier noch ein paar Impressionen vom Fest: