Vonovia kündigt Gärten von MieterInnen in der Spenglerstraße!
Geplantes Bauvorhaben wird den MieterInnen verschwiegen!
Vor einigen Monaten übernahm die Vonovia, Europas größter Immobilienkonzern, ein Anwesen mit mehreren Mietshäusern in der Gostenhofer Spenglerstraße. Die im Dax gewertete Aktiengesellschaft besitzt in der BRD über
300.000 Wohnungen, darunter auch immer mehr in Nürnberg. Für die MieterInnen in der Spenglerstraße hatte die Übernahme durch den Immobilienhai unmittelbare Konsequenzen. Mit einem lapidarem Schreiben wurden ihnen ihre Gärten, die sich vor den Wohnhäusern befinden, gekündigt und es war zu vernehmen, dass ein Bauvorhaben geplant sei. Ihre Bau-Pläne möchte die Vonovia jedoch nicht offenlegen.
Die MieterInnen befürchten ein übles Spiel des als skrupellos bekannten Immobilienkonzerns Vonovia
Die MieterInnengemeinschaft in der Spenglerstraße befürchtet, dass mit den Gärten nur ein Anfang gemacht werden soll. Sie gehen, wie sie selbst an ihre NachbarInnnen schreiben, nicht davon aus, dass hier der günstige Wohnraum, der so dringend gebraucht wird, entstehen wird. Sie befürchten Bodenspekulation oder einen weiteren hochpreisigen Bau, der die Mieten auch in der Umgebung steigen lässt und damit zur Vertreibung weiterer AnwohnerInnen führen wird. Sie schreiben dazu: „Wir sehen also nicht nur unsere Lebensqualität, die uns ein Garten bietet, in Gefahr, sondern wir fürchten langfristig um unseren Wohnraum – und den unserer Nachbarschaft.“
Für große Empörung unter den MieterInnen sorgt darüber hinaus die Informationspolitik der Verantwortlichen. Die Stadt Nürnberg, unter dem Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD), schweigt sich – ebenso wie der Miethai Vonovia – bis heute zu den Vorgängen und Bauplänen in der Spenglerstraße weitestgehend aus.
Ein Informationsrecht, ein Mitspracherecht für die MieterInnen oder gar ein aktives Recht auf Selbstbestimmung des Stadtteils und seiner BewohnerInnen, ist von diesen sogenannten DemokratInnen nicht vorgesehen. Es ist klar, wir wissen es ja alle, dass die Stadt Nürnberg nicht nur großzügig Baugenehmigungen an private InvestorInnen vergibt, sondern auch städtische Grundstücke verramscht und vor kurzem erst beschloss, die letzten 200 Wohnungen in städtischen Besitz zu verkaufen. Als Ihre Aufgabe sehen sie es, wie es der kapitalistische Wohnungsmarkt verlangt, den InvestorInnen und Immobilienkonzernen den Weg zu bereiten. Dass MieterInnen in Gostenhof mittlerweile jedoch nicht einmal mehr über geplante Bauvorhaben in Kenntnis gesetzt werden, die ihre eigene Gegenwart wie Zukunft betreffen, ist eine absolute Unverschämtheit und setzt der städtischen Wohnungspolitik die Krone auf.
Es bleibt festzuhalten: eine städtische Wohnungs-Bau-Politik, die der Mehrheit dient, findet hier nicht statt. Bedient werden von der sozialdemokratischen Nürnberger Stadtverwaltung des OB Maly nahezu ausschließlich die Interessen einer Minderheit von ImmobilienbesitzerInnen, die von der Zuspitzung auf dem kapitalistischen Wohnungsmarkt profitiert. Weiterlesen →